Chronik Flensburg-Mürwik

Chronik der ehemaligen Gemeinde Flensburg-Mürwik  1945 - 2019

1945 -1954

Bevor Mürwik eine eigenständige Gemeinde wurde, gehörten die Geschwister, die im Bereich Mürwik wohnten, zur Gemeinde Flensburg-Mitte. Dort hatte sich seit der Gründung im Jahre 1899 eine stattliche Gemeinde entwickelt. Ab 1932 fanden die Gottesdienste in einer umgebauten Werkstatt in der Duburger Straße 15 statt.

Nach dem Ende des 2.Weltkrieges wuchs die Zahl der Gemeindemitglieder in Flensburg sehr stark an, da viele Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten (Ost-und Westpreußen, Pommern und Schlesien) in Flensburg eine neue Heimat suchten. Zum Teil wohnten sie in den Flüchtlingslagern wie Lager Kielseng,  Heinz-Krey-Lager (heute shz-Zentrum  Flensburger Tageblatt an der Fördestraße), am Stadion und Mützelburg.

Damit die ca. 170 in Mürwik wohnenden Geschwister kürzere Wege zum Gottesdienst hatten, wurde 1949 die Zweiggemeinde Flensburg-Ost eingerichtet, die in der Goethe-Schule unterkam.

Vorsteher wurde Priester Gustav Meyenburg (1949 – 1958). 

Ihm zur Seite standen die Priester Debbert und Albuszies sowie die Diakone  R.Stange, O.Specht (sen.) S. Neumann,  W.Jegminat, R. Boldt und Seweke.

Ab 1952 fanden die Gottesdienste für alle Flensburger  im neuen Kirchenlokal an der Friesischen Straße statt (ehemaliges Tanzlokal Sanssouci). Die Geschwister aus Mürwik, die bisher in der Goethe-Schule zusammenkamen, gingen jetzt wieder nach Flensburg.

1954 - 1986

Danach wuchs die Zahl der Geschwister, die in Mürwik wohnten, so sehr an, dass ab  1954  die Abendgottesdienste  in der Mürwik-Schule (auch „Osbek-Schule“ genannt) stattfanden.

In Mürwik fand der Gottesdienst donnerstags und nicht wie üblich am Mittwoch statt. Das ermöglichte  ein gute Versorgung mit Amtsbrüdern. Oft war der Bezirksälteste zu Besuch.

Vorsteher war weiterhin Priester Meyenburg; an seiner Seite halfen die Amtsbrüder Willi Schulz, Heinz Paugstadt, Ernst Seidel und Heinz Maleu (alles Flüchtinge!). 1955 kam Priester Uve Carstens dazu,1959 die Diakone Otto Knauer, Heinrich Carstens senior,Theo Hohenhövel, 1962 Erich Jegminat, Manfred Fabritz und Uli Bodtke.

Nach dem Heimgang von Priester Meyenburg wurde Priester Erich Beckmann Vorsteher (1959 – 1966).

In den Jahren von 1966 bis 1988 führte Priester Ernst Seidel die Gemeinde.    

Anzumerken ist, dass Flensburg mit seinen Kasernen des Heeres und der Marine für viele junge Glaubensbrüder aus ganz Deutschland oft zur zweiten Heimat wurde. Gerne erinnern sich viele heute noch daran, dass sie in der Gemeinde, und besonders beim Vorsteher E. Seidel und seiner Familie, herzliche Aufnahme fanden. Seit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ 1989 wurden die Kasernen aufgegeben (Das Gelände der Grenzlandkaserne und der Kaserne in Weiche sind heute Siedlungsbereiche); auf dem Gelände der Marine gibt es nur noch die Marineschule und die Schule für strategische Aufklärung.

Im Jahre 1975 wurde nach längerer Suche ein Grundstück in Mürwik erworben, auf dem  eine Kirche gebaut werden sollte. 

Die Gottesdienste fanden weiterhin in einer Schulklasse der Osbek-Schule statt, oft mit über 45 Personen. Dazu musste der Klassenraum zu jedem Gottesdienst vollständig hergerichtet werden.

Die „Sakristei“ befand sich ebenfalls ein hergerichtetes Klassenzimmer. Die sogenannte „Stubengottesdienste“ hatten aber trotz der nicht immer ansprechenden  äußeren Bedingungen stets eine besonderer Atmosphäre.

32 Jahre lang dienten die Klassenräume in der Osbek-Schule als Unterkunft der Gemeinde.

ab 1986

1986  aber war  es so weit: Die neue Kirche an der Fördestraße wird gebaut! Das Provisorium in der Schule hatte1986 ein Ende. Seit dieser Zeit sind vollwertige Aktivitäten möglich und die Geschwister  in allen Belangen eigenständig, z.B.in der Kinderbetreuung (Sonntagsschule, Religions-und Konfirmandenunterricht) im  Seniorenkreis, im  Chorwesen etc )

1988 wurde Vorsteher Priester Ernst Seidel nach 22 Jahren von Bezirksapostel Pos  in den  Ruhestand versetzt.

Weitere Vorsteher in der Gemeinde

1988  - 1990 Bezirksevangelist Kurt Andrich

1990 – 1996 Priester Frank Graetsch           

1996             Bezirksältester Eckard Aßmann 

1996- 2000  Priester „Kalli“ Neubert 

seit 2000      Vorsteher Priester Hans-Werner Täge

2004 feierte die Gemeinde ihr goldenes Jubiläum: 50 Jahre Gemeinde Mürwik. Apostel Drave hielt den Festgottesdienst in Begleitung einiger früherer Vorsteher.

Ab 1991 beteiligt sich die Gemeinde Mürwik an Hilfsaktionen für Estland und knüpft dabei besondere Kontakte.

Hervorzuheben ist auch die Hilfsaktion „Teilen tut gut!“ im Jahre 2013. Für die „Tafeln“ in Norddeutschland, die sich um das Wohl von Hilfsbedürftigen kümmern, wurden Lebensmittel und andere Sachen in Kartons gesammelt und dann bei den örtlichen Stellen abgegeben, Mürwik beteiligte sich mit vielen gefüllten Kartons!

Im Jahre 2014 konnte  die Gemeinde auf 60 Jahre Gemeindeleben zurückblicken.

Folgende Amtsträger dienten Mürwik

Manfred Wollert; Florian Schulz, Horst Sörensen, Gustav Meyenburg (Pr), Hans Sörensen, Bernd Bernsdorf, Horst-Werner Jankowski (Pr), Heinrich Carstens jun.(Pr), Peter Sörensen, Kevin Täge, Heinz Maleu (Di, Pr), Udo Dotzki (Di,Pr), Bernd Kuhnke, Kai Brode, Kurt Andrich(BE), Günther Reimer (Pr), Rolf Kuhring, Karl-Heinz Fiehn, Frank Graetsch (Di, Pr), Torben Albert(Di,Pr), Wilhelm Graetsch, Otto Knauer, E. Aßmann (BÄ), Erich Jegminat, Theo Hohenhövel, Karl Neubert (Pr), U.Bodtke, Uwe Albert, H.-W.Täge (Pr), V.olker Maleu, Gerd Albert, E.Beckmann (Pr), K.H. Conradt, Rudolf Drefs